Anilin wurde 1826 von Unverdorben bei der Kalkdestillation des Inidgo entdeckt. Sein Name geht auf das portugiesische Wort für Indigo (anil) zurück, weil Fritzsche es durch Erhitzen von Indigo und Kalilauge erhielt.
Heute wird Anilin in großen Mengen durch Reaktion von Chlorbenzol mit Kaliumamid oder Ammoniak bei entsprechen hohen Temperaturen und Katalyse hergestellt. Seine Bedeutung erhält das Anilin als wichtiger Grundstoff für die Synthese vieler wichtiger Produkte der Chemie: Farbstoffe, Arzneimittel, Kunststoffe (BASF). Es ist das vom Produktionsumfang wichtigste aromatische Amin
Hergestellt wird Anilin großtechnisch aus Nitrobenzol durch Wasserstoff in statu nascendi. Man rührt in großen Reaktoren Nitrobenzol mit Salzsäure und Eisenpulver. Dabei entsteht atomarer Wasserstoff, der in der Lage ist Nitrobenzol zu Anilin zu reduzieren.
Anilin ist in reinem Zustand eine farblose, in der Regel aber durch Oxidationsprodukte bräunlich gefärbte Flüssigkeit von unangehmen Geruch. Es ist sehr giftig und gilt als cancerogen. (MAK 2 ppm). Es verändert den Blutfarbstoff und zerstört die roten Blutkörperchen. Besonders gefährlich ist Anilin aufgrund der Resorbierbarkeit durch die Haut. Größere Mengen rufen Lähmungen hervor, wobei die Gefahr des Todes durch Atemstillstand besteht..
Anilin ist in Wasser mäßig mit alkalischer Reaktion löslich, gut löslich ist es Alkoholen und Ether. In Natronlauge ist es unlöslich, gut löslich ist es Salzssäure.
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