Ein merkwürdiges Versuchsergebnis
Marion geht heute unternehmungslustig in das Labor. Sie soll nämlich Bromethan herstellen und freut sich schon auf die spannende Synthese. „Wir nehmen am besten Ethanol“ sagt sie zu ihrer Freundin Illona, „das geht gut und ist billig“. „Ich hole schon mal KBr“, erwidert , die auch schon ganz aufgeregt ist. Die beiden Chemikerinnen geben beide Substanzen in einen Rundkolben, setzen einen Rückflußkühler darauf und gehen erst einmal eine Cola trinken. Nach einer halben Stunde kommen Sie zurück und untersuchen das Reaktionsprodukt. „Das ist ja immer noch Ethanol!“ ruft Marion, die das Alkanol sofort an seinem Geruch erkannt hat.
Was tun? Nach kurzem Studium in ihren Büchern schlägt Marion vor konzentrierte Schwefelsäure zu dem Reaktionsgemisch hinzu zu fügen. „Aber vorsichtig, und tropfenweise!“ ruft sie Illona zu. Illona tropft mittels eines Tropftrichters die konzentrierte Säure hinzu. Das Reaktionsgemisch erhitzt sich kräftig, es beginnt zu sieden, diverse Stoffe scheinen zu entweichen. Marion und Illona fallen in Ohnmacht.
Der Feuerwehrmann S., der die beiden später rettet, nimmt eine Probe des Reaktionsgemisches mit und untersucht diese gaschromatographisch. Außer diversen Produkten findet er auch eine Verbindung des Typs CH3-CH2-O-CH2-CH3. „Alles klar“ sagt er und schickt die beiden Chemikerinnen beruhigt nach Hause.
a) Welchen prinzipiellen Fehler machen die beiden Chemikerinnen bei ihren Experimenten?
b) Warum fand beim Zusammengeben von KBr und Ethanol keine Reaktion statt?
c) Formuliere den vollständigen Reaktionsmechanismus der Reaktion von Ethanol mit KBr unter Einfluß von Schwefelsäure.
d) Erläutere den Ablauf dieser Reaktion.
e) Welche Nebenprodukte entstehen und warum enstehen diese?
f) Der Feuerwehrmann hat nach der gaschromatographischen Analyse sofort erkannt, warum die beiden in Ohnmacht gefallen sind.
g) Siehst du eine Möglichkeit das betäubende Nebenprodukt von f) zum Hauptprodukt der Reaktion zu machen? Es gibt sie!
Esterreaktion und Betty Buttersäure
und ihre aufregenden Abenteuer
Es war einmal eine Buttersäure mit Namen Betty. Die war sehr aggressiv. Das war auch kein Wunder, denn sie wurde von allen gemieden, weil sie bis zum Himmel stank. Dieser Geruch trieb einem wirklich Tränen in die Augen. Trotzdem konnte sie einem leid tun.
Eines Tages machte Betty Buttersäure wieder ihren täglichen Spaziergang durch die Stadt. Nirgendwo hatte sie Probleme durchzukommen, den sie wurde von allen gemieden.
Doch plötzlich traf sie Walter Wasserstoff, der ein Elektron verloren hatte. Ach, sagte Walter Wasserstoff, warum siehst du denn so traurig aus?
Betty Buttersäure standen die tränen in den Augen. Ach, ich stinke so sehr, keiner mag mich, ich bekomme wohl nie einen Mann.
Walter Wasserstoff schaute verschmitzt drein und wie unbeteiligt sagte er: ...ich hätte da was für dich.
Nach dem sie eine weile gegangen waren, kamen sie zum Haus von Meinhold Methanol. Er war ein Adeliges aus dem Geschlecht der Alkanole und ständig besoffen.
Ich grüße sie gnädige Frau, sagte Meinhold , ich bin entzückt ihre Bekanntschaft zu machen. Er war so besoffen, daß er nichts riechen konnte.
Würden sie mir die Freude machen und mich auf mein Schloß begleiten? Ich weiß nicht so recht zögerte Betty doch schon hatte er sie auf den Mund geküßt
Da weinte Betty dicke Tränen aus reinem Wasser und Walter Wasserstoff verabschiedete sich keise. Und von diesem Tag an rocj Betty Buttersäure nach reinem Apfel.
Matthias Rinschen (C) 2006 - 2024, Mail: deinchemielehrer [at] gmx [dot] de, Impressum und Datenschutzerklärung