Ursache aller chemischen Bindungen ist die Bildung stabilerer Elektronenkonfiguration, hier ist vor allem die Bildung einer voll besetzte Außenschale zu nennen. Üblicherweise wird diese Beobchtung in der sogenannten "Oktettregel" manifestiert. Sie besagt in der einfachen Version, dass ein Atom einen besonders energiearmen und damit stabilen Zustand erreichht hat, wenn es 8 Elektronen auf der äußeren Schale besitzt.
Unter der Elektronegativität versteht man die Fähigkeit von Atomen, bindende Elektronen näher zu sich heranzuziehen. Das Element mit der höchsten Elektronegativität ist das Fluor. (EN = 4; willkürlicher gesetzter Wert) Alle anderen Elemente werden damit verglichen.
Bei der Ionenbindung bindet die Anziehungskraft der entgegengesetzten elektrischen Ladungen. Ionen bilden sich, wenn Atome mit hoher Elektronegativität mit Atomen niedriger Elektronegativität reagieren und eine chemische Bindung bilden. Sowohl das abgebende als auch das aufnehmende Atom besitzt nach der Reaktionen eine vollbesetzte äußere Elektronenschale, damit eine energetisch stabile Elektronenstruktur. Stoffe mit einer Ionenbindung sind sehr häufig fest und kristallin.
In der Atombindung bindet das bindende Elektronenpaar. Dieser Bindung bildet sich zwischen Atomen gleicher oder annähernd gleicher Elektronegativität. Das gemeinsame bindende Elektronenpaar ist sozusagen beiden Atomen gleichzeitig zugeordnet. Damit kann davon gesprochen werden, dass beide Atome die Oktettregel erfüllen. Stoffe mit einer kovalenten Bindung sind sehr häufig bei Zimmertemperatur gasförmig oder flüssig, können aber auch bei sehr großen Molekülen fest sein, da die zwischenmolekularen Kräfte dann natürlich auch größer sind.
Wie bei der kovalenten Bindung bindet hier das bindende Elektronenpaar. Der Unterschied ist lediglich, dass die Differenz in der Elektronegativität der beiden gebundenen Atome größer als der Atombindung aber nicht so groß wie bei der Ionenbindung. Diese Art der Bindung ist also eine Art Zwischending zwischen Atombindung und Ionenbindung.
Stoffe mit einer polarisierten kovalenten Bindung haben bei gleicher Molekülgröße in der Regel einen deutlich höheren Siedepunkt als die mit einer reinen kovalenten Bindung.
Über den Zusammenhang zwischen den Zwischenmolekularen Kräften und den Aggregatzuständen
Matthias Rinschen (C) 2006 - 2024, Mail: deinchemielehrer [at] gmx [dot] de, Impressum und Datenschutzerklärung